Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch – Was sind Sie sich wert?

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Von Vielen ist sie ungeliebt und doch ist sie nicht zu umgehen. Wenn ein Vorstellungsgespräch für beide Seiten erfolgreich verläuft, gehört die Gehaltsverhandlung dazu. Jetzt mit Vogel Strauß-Politik vorzugehen ist nicht gut. Um auch diese Hürde mit Erfolg zu nehmen, ist es nützlich, bereits im Vorfeld in die eigene Verhandlungsstrategie zu investieren. Geschieht dies nicht, kommt es nicht selten vor, dass es kurz vor Abschluss eines bis dahin gelungenen Bewerbungsprozesses zum Absturz kommt.

Wie können Sie also durch eine gute Vorbereitung auch an dieser Stelle glänzen und sich Ihren, auch materiell lukrativen, Traumjob sichern?

Verschaffen Sie sich Klarheit über das eigene aktuelle Gehalt:

Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie sich einen Überblick über Ihr aktuelles Jahresgehalt verschaffen. Ja, das ist eine einfache Übung. Denken Sie aber daran alle Posten zusammenzutragen. Dazu gehören neben Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und Erfolgsbeteiligung auch Direktversicherung, vermögenswirksame Leistungen, Mobiltelefon, Dienstwagen und Ähnliches.

Holen Sie Informationen ein, was der Markt gegenwärtig hergibt:

Darüber hinaus sollten Sie wissen, wie der angestrebte Job gegenwärtig auf dem Markt gehandelt wird. Dazu können Sie auf die im Internet verfügbaren Gehaltsübersichten zurückgreifen. Eine allgemeine Übersicht bietet beispielsweise die Süddeutsche Zeitung und speziell für Ingenieure finden Sie bei Stepstone eine Tabelle. Denken Sie allerdings daran, dass die gelieferten Daten nur Durchschnittswerte sind. Da das Gehalt unter anderem durch die Unternehmensgröße und den Standort mit beeinflusst wird, kann das tatsächlich zu erzielende Gehalt nach oben und nach unten abweichen. Am allerbesten ist es deshalb, wenn Sie im Vorfeld an spezifische Unternehmensinformationen gelangen können.

Werden Sie sich klar, was Sie sich selber wert sind. Fokussieren Sie die eigene Gehaltsvorstellung, freunden Sie sich damit an und finden Sie überzeugende Argumente:

Dies ist der bedeutendste Faktor und für Viele die härteste Nuss, die es zu knacken gilt. Bescheidenheit an dieser Stelle kann fatale Folgen haben. Denn ein zu geringer Gehaltswunsch weckt leicht Misstrauen bei den Verhandlungspartnern im Sinne von: „Da braucht wohl jemand händeringend einen neuen Job.“ Oder: „Haben wir es hier mit einer Mogelpackung zu tun?“ Experten sind sich einig: mit einem Gehaltswunsch, der 15% – 20% über dem bisherigen Gehalt angesiedelt ist, liegen Sie beim Stellenwechsel goldrichtig. Denken Sie daran, nur wenn Sie sich und „Ihren Wert“ richtig einschätzen und selbstsicher vertreten, werden Ihre Verhandlungspartner ein stimmiges Bild von Ihnen bekommen. Bereiten Sie plausible Argumente vor, um dagegenhalten zu können, wenn Einwände kommen. Ihr zukünftiger Chef wird dann umso mehr davon überzeugt sein, mit Ihnen die richtige Wahl zu treffen. Aus seiner Sicht wird ein Bewerber, der für sich einsteht und auf Augenhöhe verhandelt,  mit aller Wahrscheinlichkeit seine Sache auch im Unternehmen souverän vertreten.

Auf diese Weise vorbereitet, sind Sie bereits gut für Ihre Gehaltsverhandlung gewappnet. Für den Ablauf des Vorstellungsprozesses sollten Sie noch berücksichtigen: Gehaltsverhandlungen finden häufig erst in einem zweiten Gespräch statt. Sie können davon ausgehen, dass Ihre Gesprächspartner die Gehaltsverhandlungen eröffnen werden, sobald Sie überzeugt davon sind, dass Sie als neuer Mitarbeiter in Frage kommen.

Gut informiert, realistisch positioniert und mit selbstsicherem Auftreten werden Sie auch diese letzte Hürde nehmen und Ihren gutbezahlten Traumjob bekommen.

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